Madfouna – Die „Wüstenpizza“ Marokkos
Die Madfouna, oft als "Pizza der Wüste" bezeichnet, ist ein traditionelles Gericht, das von den Berbern der marokkanischen Sahara seit Jahrhunderten zubereitet wird.
Der Name „Madfouna“ bedeutet auf Arabisch „vergraben“, was sich auf die traditionelle Zubereitungsmethode bezieht: Der gefüllte Teig wird in heißem Sand oder unter Glut vergraben und langsam gegart.
Diese besondere Zubereitungsweise macht Madfouna zu einem einzigartigen und authentischen Gericht, das nicht nur köstlich schmeckt, sondern auch die raue und doch kreative Lebensweise der Nomaden widerspiegelt.
Herkunft und Bedeutung
Madfouna stammt aus der Region Tafilalt, insbesondere aus der Stadt Rissani, die als Geburtsort dieses Gerichts gilt. Sie wurde ursprünglich von Nomaden zubereitet, die lange Strecken durch die Wüste reisten und einfache, aber nahrhafte Speisen benötigten.
Heute ist Madfouna in vielen Teilen Marokkos bekannt, insbesondere in der Wüste um Merzouga, Erfoud und Zagora. Sie wird oft bei festlichen Anlässen oder als Gemeinschaftsgericht mit Familie und Freunden serviert.
Zutaten der traditionellen Madfouna
Die Zutaten für Madfouna sind einfach, aber aromatisch und perfekt auf das Wüstenklima abgestimmt.
1. Für den Teig:
500 g Mehl (Weizenmehl oder eine Mischung aus Weizen- und Vollkornmehl)
1 TL Salz
1 TL Zucker
1 TL Trockenhefe (optional, für eine weichere Konsistenz)
250 ml lauwarmes Wasser
2 EL Olivenöl
2. Für die Füllung:
250 g Fleisch (Lamm, Rind oder Huhn), klein gewürfelt
1 große Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Paprika (süß oder scharf, je nach Geschmack)
1/2 TL Kurkuma
1/2 TL schwarzer Pfeffer
Salz nach Geschmack
1 EL Olivenöl
1 Handvoll Mandeln (geröstet und gehackt, optional)
1 Handvoll Rosinen oder Datteln (für eine süßlich-herzhafte Note, optional)
Zubereitung der Madfouna
Schritt 1: Den Teig vorbereiten
Mehl, Salz und Zucker in eine große Schüssel geben.
Falls Hefe verwendet wird, diese mit etwas warmem Wasser auflösen und hinzufügen.
Nach und nach das Wasser einarbeiten und den Teig etwa 10 Minuten gut durchkneten, bis er geschmeidig und elastisch ist.
Zum Schluss das Olivenöl unterkneten.
Den Teig mit einem Tuch abdecken und etwa 30–45 Minuten ruhen lassen, bis er leicht aufgeht.
Schritt 2: Die Füllung zubereiten
In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten.
Den Knoblauch hinzufügen und kurz anbraten.
Das Fleisch hinzufügen und mit Kreuzkümmel, Paprika, Kurkuma, schwarzem Pfeffer und Salz würzen.
Das Fleisch unter gelegentlichem Rühren etwa 10–15 Minuten braten, bis es gar ist.
Falls gewünscht, Mandeln und Rosinen oder gehackte Datteln hinzufügen und gut vermengen.
Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Schritt 3: Die Madfouna formen
Den Teig in zwei gleich große Portionen teilen.
Eine Hälfte zu einem großen, runden Fladen ausrollen (etwa 1 cm dick).
Die Fleischfüllung gleichmäßig darauf verteilen, dabei etwa 2 cm Rand freilassen.
Die zweite Teighälfte ebenfalls ausrollen und über die Füllung legen.
Die Ränder gut zusammendrücken, damit die Füllung eingeschlossen bleibt.
Traditionelle Zubereitungsmethode: Im Sand oder auf heißen Steinen
Die ursprüngliche Art, Madfouna zuzubereiten, ist einzigartig und zeugt von der engen Verbindung der Nomaden mit ihrer Umgebung.
In der Wüste wird eine Grube in den Sand gegraben, und darunter wird ein Feuer entzündet.
Sobald der Sand heiß genug ist, wird die Madfouna in Tücher gewickelt und in den Sand gelegt.
Sie wird mit heißem Sand bedeckt und etwa 30–45 Minuten gebacken.
Danach wird sie ausgegraben, abgeklopft, um überschüssigen Sand zu entfernen, und serviert.
Alternative Zubereitungsmethode: Im Backofen
Falls du keine Möglichkeit hast, Madfouna in der Wüste zuzubereiten, kannst du sie auch im Backofen backen:
Den Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Die Madfouna auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
Etwas mit Olivenöl bestreichen und 30–40 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist.
Serviervorschlag & Genuss
Madfouna wird traditionell in Stücke geschnitten und mit den Händen gegessen. Dazu passt:
Marokkanischer Minztee (Atay b’naana) für ein authentisches Geschmackserlebnis.
Ein frischer Salat aus Tomaten, Gurken und Zwiebeln mit Zitronensaft.
Harira-Suppe, eine würzige marokkanische Suppe, besonders im Winter beliebt.
Warum ist Madfouna so besonders?
🌍 Ein uraltes Nomadengericht: Madfouna erzählt eine Geschichte von Wüsten leben, Gastfreundschaft und Kreativität.
🔥 Einzigartige Zubereitung: Die Zubereitung im heißen Sand gibt ihr ein rauchiges, erdiges Aroma.
🍞 Ein Mix aus süß und herzhaft: Die Kombination aus Gewürzen, Fleisch und optionalen süßen Zutaten macht sie unverwechselbar.
Guten Appetit😅